Robert Koch – Mitbegründer der Bakteriologie, wohnte und wirkte in Niemegk

Robert Koch

Quelle: https://de.wikipedia.org

Im 19. Jahrhundert waren Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Cholera, Diphtherie oder Wundinfektionen die Haupttodesursache weltweit. Allein in Deutschland starben daran jedes Jahr hunderttausende Menschen. Der Arzt Robert Koch entdeckte damals, dass Krankheiten wie diese durch winzige Organismen, durch Bakterien, verursacht werden. Ihm und seinen Weggefährten in Berlin ist es gelungen, Infektionserreger und Ansteckungswege gezielt zu identifizieren und so den Weg für Therapien und Präventionsmaßnahmen zu ebnen. Ermöglicht wurde all dies durch neue wissenschaftliche Methoden, mit denen sich die Erreger nicht nur aufspüren, sondern auch sichtbar machen ließen, etwa feste Nährböden zur Anzucht von Bakterien, Mikrofotografie und Färbetechniken. 1891 wurde Koch Direktor des neu gegründeten Königlich Preußischen Instituts für Infektionskrankheiten, dem heutigen Robert Koch-Institut. 1905 erhielt er für die Entdeckung der Tuberkulose-Bazillen den Nobelpreis für Medizin. Zusammen mit Louis Pasteur gilt Robert Koch heute als Wegbereiter der Mikrobiologie.

  • Robert Koch wurde am 11. Dezember 1843 als drittes von insgesamt dreizehn Kindern einer Bergmannfamilie in Clausthal im Harz geboren
  • studierte Medizin
  • 1872 trat er eine Stelle als Kreisphysikus in Wollstein (heute Wolsztyn, Polen) an
  • nebenbei begann Robert Koch, Milzbrand zu erforschen
  • 1878 veröffentlichte er das Buch „Über die Aetiologie der Wundinfectionskrankheiten“, in dem er die Erreger von Wundinfektionen beschrieb
  • 1880 wurde er an das Kaiserliche Gesundheitsamt in Berlin berufen
  • 24. März 1882 verkündete Koch am Berliner Institut für Physiologie die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers – sein Vortrag über die „Ätiologie der Tuberkulose” machte ihn schlagartig weltberühmt
  • 1885 gründete die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität das Hygienische Institut und berief Robert Koch als ersten Ordentlichen Professor für Hygiene zum Direktor
  • Juli 1891 -1904 Robert Koch leitet das „Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten“
  • für die Entdeckung der Tuberkulose-Bazillen erhielt Robert Koch 1905 den Nobelpreis für Medizin
  • gestorben ist Robert Koch am 27.05.1910 in Baden-Baden

Quelle: Robert Koch-Institut Berlin

Bild: oben links Robert Koch 1884 Quelle: Robert Koch-Institut Berlin

Wenn Sie mehr über das Leben und Wirken Robert Kochs erfahren wollen, dann können Sie sich gern auf der Homepage des RKI informieren.

Robert Koch war 1868 – 1869 als Praktischer Arzt in der Praxis in Niemegk (Großstraße 69, schräg gegenüber vom Rathaus) tätig. Eine Gedenktafel erinnert daran. (Bild oben)

1968, als sich Robert Kochs Zuzug nach Niemegk zum 100. Mal jährte, wurde die frühere Volksschule in die Robert-Koch-Oberschule umbenannt. Die ehemalige Adler-Apotheke erhielt 1981 den Namen von Robert-Koch.

Dazu veröffentlichte Artikel der Märkischen Allgemeine:

vom 20.03.2022:
Neue Infotafel für Robert Koch geplant 

vom 13.10.2022:
Neue Infotafel für Robert Koch wird am 20. Oktober in Niemegk eingeweiht

vom 21.10.2022:
Neue Informationstafel über Robert Koch in Niemegk am 20.10.2022 eingeweiht 


Amt Niemegk: Feierliche Einweihung der Infotafel über Robert Koch am 20.10.2022

Bei bestem Herbstwetter fand am 20.10.2022 die feierliche Einweihung der Infotafel für Robert Koch auf dem Marktplatz, am Rathaus Niemegk statt. Kinder der Robert-Koch Grundschule Niemegk hatten dafür Lieder einstudiert und präsentierten ihre selbst gestalteten Zeichnungen. Frau Janis Pehl, Medizinstudentin, die sich während ihres Wissenschaftspraktikums mit dem Leben und Wirken Robert Kochs intensiv beschäftigte, gab einen kleinen Einblick in Robert Kochs Niemegker Zeit. Zu den Initiatoren der Infotafel gehören auch Andreas Jüttemann vom Institut für Anatomie an der Medizinischen Hochschule Brandenburg sowie auch Benjamin Kuntz, Medizinhistoriker und Gesundheitswissenschaftler vom Robert-Koch-Institut in Berlin. Sie bedankten sich auch für die Unterstützung des Amtes Niemegk bei der Erstellung und Umsetzung dieses Projektes. Neben Amtsdirektor Thomas Hemmerling war auch Günther Baaske, Landtagsabgeordneter Brandenburgs, bei dieser feierlichen Einweihung mit dabei. Auch der Enkel von Wilhelm Roloff, ehemaliger Chefarzt des Treuenbrietzener KH, der die kleine Tafel am Wohnhaus Kochs anbringen ließ, war eigens aus Bonn angereist. Die Tafel wurde in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitektenbüro Gunnar Lange gefertigt und Dank der Förderung des Landkreises Potsdam-Mittelmark auch finanziert. Der Inhalt der Tafel wurde in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut erarbeitet und ergänzt das touristische Leitsystem der Stadt Niemegk.