Stadt Niemegk

Geschichte:

Ersterwähnung 1161 als „burgwardis Niemeke“. Die Schreibweise Niemegks änderte sich im Verlaufe der Jahrhunderte mehrmals. Slawische Burg aus der Zeit vor 1000, auch der Name ist slawischen Ursprungs. Reste einer nachfolg. Deutschen Burg wurden gefunden. Niemegk gehörte bis 1815 zu Chursachsen, dann zu Preußen. 1228 fand angeblich die Stadtrechtsverleihung statt. Mehrmals durch Kriege zerstört, besonders im 30jährigen Kriege. Rittergut mit von Oppen als letzten Eigentümer. Niemegk hatte frühzeitig schon gleiche Privilegien wie Wittenberg; war Grenz- und Garnisonsstadt.

Persönlichkeiten:

  • Kanzler v. Brück auf dem „alten Hof“
  • Dr. Robert Koch
  • Martin Anton Niendorf, als Heimatdichter und Revolutionär
  • Karl von Francois, als Schill’scher Offizier

Denkmale:

  • Rathaus, 1570
  • Postsäule 1529
  • sog Kloster 10./11.Jh.

Einwohner:

  • 1697: 900
  • 1994: 2.380
  • 1995: 2403
  • 1996: 2.386
  • 1999: 2.377
  • 2020: 2.023 (davon in der Stadt 1.772, in Hohenwerbig 146 und Lühnsdorf 105)

Fläche: 21,09 km²

Ortsentwicklung:

Niemegk entwickelte sich aus einem ehemaligen Haufendorf mit Kirche zu einer planmäßig angelegten Ackerbürgerstadt mit Marktplatz im Ortskern, die Bebauung erfolgte dabei immer noch in dichter Form um den Stadtkern herum. Da sich die Stadt um den Kern herum gebildet hat, liegen auch heute noch viele Handwerksbetriebe im Stadtkerngebiet.

Aufmerksame Besucher entdecken viele Sehenswürdigkeiten. Jedem von Ihnen wird das herrliche Rathaus, das im Renaissance-Stil erbaut wurde, in Erinnerung bleiben. 1547 wurde es durch die Spanier und Wallonen zerstört und 1570 an gleicher Stelle, aber größer als zuvor, wieder errichtet. Der alte Teil des Kellermauerwerkes stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert.

Dem Rathaus gegenüber steht die St. Johanniskirche mit Ihrer dreischiffigen Emporehalle und dem achteckigen Turm. Die Kirche wurde 1853 nach einem Brand nach Plänen des Schinkel Schülers Friedrich August Stüler wieder aufgebaut. Niemegk war kursächsisch. Das bezeugt die alte Postmeilensäule aus dem Jahre 1725 mit den Initialen von Fridericus August Rey, August dem Starken, der als Friedrich I. Kurfürst von Sachsen (1694 – 1733) und als August II. König von Polen (1697 – 1733) war. Auf der Großstraße sehen wir Mauerreste einer alten Klosterruine, eines Feldsteinbaus aus dem 13. oder 14. Jahrhundert.

Eine Gedenktafel am Haus Nr. 69 in der Großstraße erinnert an Dr. med. Robert Koch. Er lebte und wirkte für eine kurze Zeit (1868 – 1869) in Niemegk, die er aber aufgrund fehlender Patienten wieder verließ. Die Schule und die Apotheke wurden nach ihm benannt. An den Flämingdichter Martin Anton Niendorf (1826 – 1878) erinnert eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus, Großstraße 74. M.A. Niendorf schrieb Gedichte und Romane u.a. die „Hegeler Mühle“ oder „Der Schulzenhof zu Raben“.

Mit der Erschließung der Tonvorkommen wanderte ein Teil der Betriebe in die Stadtrandgebiete ab. Die Bebauung orientierte sich dabei an den geologischen Gelegenheiten, so dass die Tonlagerstätten regelrecht umschlossen werden. Das Erscheinungsbild der Stadt ist durch eine ländliche Bebauung geprägt, es herrschen ein- bis zweigeschossige Gebäude vor. Häufig vorkommende Straßenverbreiterungen führen zu anger- und platzartigen Erweiterungen. Öffentliche Grünflächen sind im Stadtgebiet kaum zu finden, eine Begrünung ist größtenteils auf die privaten Gärten zurückzuführen. Insgesamt betrachtet sind die historischen Strukturen noch erhalten bzw. zu erkennen.

Eine Besonderheit der Stadt ist das weltbekannte Adolf-Schmidt-Observatorium für Erdmagnetismus, international führend bei der Erforschung physikalischer Erdphänomene.

Am Fuße des Wasserturms befindet sich das Freibad. Eine weitere Erholungsstätte ist die Forellenzuchtanlage in Werdermühle, ca. 2 km von Niemegk entfernt. Hier kann man sich beim Angeln oder Picknick erholen.

Jährlich finden in der Stadt Niemegk viele Feste statt, wie das Stadtfest Anfang Mai oder das Oktoberfest. Der Karnevalsclub NCC Niemegk zeigt mehrmals im Jahr seine Programme und auch im Theater ist immer etwas los.